SUCHEN
Startseite >  Inklusion in Nordkirchen > Inklusion in Nordkirchen - der lange Text

Nordkirchen als Labor für ganzheitliche Inklusion

Anders als bei vielen anderen großen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen liegt die Kinderheilstätte Nordkirchen mitten im Ort direkt am Kirchplatz. Sie hat ihren Ursprung in einer Armenstiftung aus dem 16. Jahrhundert. Diese entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einer sogenannten Kinderbewahrschule und später zum Fachkrankenhaus für tuberkulosekranke Kinder und Jugendliche. Der heutige Name „Kinderheilstätte“ entstand. Das Krankenhaus wurde 1965 in eine Einrichtung der Behindertenhilfe umgewandelt und unterhält seitdem ein vielfältiges Angebot an ambulanten, teilstationären und stationären Hilfen für Kinder und Jugendliche mit Entwicklungsbesonderheiten und Behinderungen.

In der Nachbarschaft der Kinderheilstätte nahm 1974 die Caritas-Werkstatt Nordkirchen als erster Werkstatt-Standort des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld ihren Betrieb auf. Heute bietet sie 250 Menschen mit geistiger Behinderung, Körperbehinderung und schwerstmehrfacher Behinderung einen Arbeitsplatz. Die Werkstatt bietet durch die Bereiche industrielle Produktion, Eigenproduktion und das Dienstleistungsangebot im Garten- und Landschaftsbereich ein breites Arbeitsangebot für Menschen mit Behinderung. Im Bereich Integration unterstützen die Mitarbeiter Beschäftigte, die gerne eine Tätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt kennen lernen möchten. Die Beschäftigten können sich durch Betriebspraktika über die Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes informieren und so einen Arbeitsplatz außerhalb der Werkstatt finden. Alle dazu gehörigen Prozesse werden durch die Integrationsbeauftragten organisiert, koordiniert und begleitet.

Menschen mit Behinderungen gehören also seit vielen Jahren ganz selbstverständlich zum Ortsbild von Nordkirchen, und die Akzeptanz von Menschen mit Behinderungen ist bei der Bevölkerung Nordkirchens sehr hoch. Seit jeher gibt es Vernetzungen zwischen den Akteuren und dem gesamten Ort, mit der Kirche, den Sportvereinen und dem Karnevalsverein. Zudem arbeiten auch die Schulen bereits seit mehr als zehn Jahren zusammen, um inklusiven Unterricht zu gestalten. Jährliche gemeinsame Sporttage viel zum Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb der Gemeinde Nordkirchen bei.

Die Nordkirchener leben Inklusion. Und das schon viel länger, als das Thema in den Fokus von Politik und Medien gerückt ist. Ideale Voraussetzungen also, um eine übergreifende Inklusionsstrategie für Nordkirchen zu entwickeln, die weit über die aktuellen politischen Ziele hinausgeht, die sich meist auf den Schulsektor beschränken.

Deshalb haben die Gemeinde Nordkirchen, der Caritasverband für den Kreis Coesfeld e. V. und die Kinderheilstätte Nordkirchen gemeinsam das Projekt "Nordkirchen –  auf dem Weg zur inklusiven Gemeinde" in die Regionale 2016 eingebracht. Drei Leitprojekte sind geplant: Inklusion durch Kooperationsklassen zwischen den örtlichen Schulen, inklusive Arbeitsplätze und ein inklusives Wohnprojekt. Zusätzlich soll ein Netzwerk von Inklusions-Lotsen das Thema stärken und als Anlaufstelle für Beratung in allen Lebenslagen dienen. Dies ist eine zukunftsweisende Projektidee für das ZukunftsLAND, die beispielgebend für andere Regionen sein kann.

Kontakt

Gemeinde Nordkirchen
Dietmar Bergmann

Bürgermeister

E-Mail E-Mail

Bohlenstr. 2
59394 Nordkirchen

Adresse in google maps

Tel: 02596 917-152
Fax:02596 917-139

Impressum|Datenschutz- und Nutzungsbedingungen